Winter-Erinnerungen

Veröffentlicht auf 11. April 2020

In Deutschland scheint der Frühling ja schon in vollem Gange zu sein, während er hier leider noch ziemlich auf sich warten lässt. Der Schnee ist größtenteils weg (es war diesen Winter eh nicht soooo viel) aber bis auf ein paar Krokusse und Temperaturen gerade so auf der Plusseite ist es noch nicht so richtig frühlingshaft.

Trotzdem habe ich den Winter dieses Jahr für mich abgeschrieben! Irgendwie habe ich das Gefühl, ihn beinahe verpasst zu haben, weil ich immer darauf gewartet habe, dass es so richtig kalt wird - und zwar längerfristig. So war das nämlich bei meinem ersten Winter in Kanada, vor ein paar Jahren. Dieses Jahr hatten wir aber ein ständiges Auf und Ab der Temperaturen, es hat viel geschneit, dann ist wieder einiges geschmolzen. Klar, es war auch mal -20 °C kalt, aber eher selten und eher kurz. Sogar über 0 °C waren wir zwischendurch immer wieder! Nicht ganz das, was ich erwartet habe. Und weil ich immer in Erwartung war, dass es nochmal richtig losgeht, ist der Winter irgendwie einfach an mir vorbeigehuscht. Also kommt hier jetzt eine kleine Rekapitulation, jetzt, wo es endgültig vorbei ist für diese Saison.

Zuerst mal ein paar Bilder aus dem Allgäu, kurz nach Neujahr. Wir mussten uns extra in höhere Lagen begeben, um zumindest ein bisschen Schnee zu finden! (Und haben dort ein paar schottische Highland-Kühe gefunden)

Winter-Erinnerungen
Winter-Erinnerungen
Winter-Erinnerungen
Winter-Erinnerungen

So, und nun zurück nach Kanada. Es ging relativ langsam los mit dem Schnee - und wie gesagt, zwischendrin ist auch immer wieder einiges geschmolzen. Von meinem Büro in der Uni habe ich einen wirklich tollen Blick auf die Uni und die Stadt. Zum Vergleich kommen hier einmal Bilder bei gutem Wetter - und während einem Schneesturm!

Winter-Erinnerungen
Winter-Erinnerungen

Nach so einem Schneesturm sind die Schneeräumfahrzeuge natürlich Tag und Nacht an der Arbeit. Und bei den Schneemengen, die hier runter kommen, reicht es nicht, den Schnee einfach auf die Seite zu schieben - hauptsache die Straße ist frei. Das ist schon immer der erste Schritt, aber dadurch hat man, ruckzuck, meterhohe Schneeberge am Straßenrand und nur noch die Hälfte der Parkplätze zur Verfügung. Deswegen fahren sie dann mit "Schneestaubsaugern" und pumpen den ganzen Schnee in LKWs, die den Schnee dann wiederum gesammelt irgendwo abladen, wo er bis zum Sommer nur langsam schmilzt.

Unsere Straße (Einbahnstraße, reine Wohngegend) ist jedoch nicht sonderlich weit oben auf der Prioritätenliste und dementsprechend hat es oftmals eine Woche gebraucht, bis unser Schnee wirklich abgeholt wurde. Zum Parken der reinste Grauß!

Auf dem Highways wird diese Schneeräumaktion meistens nachts oder abends veranstaltet. Einmal sind wir abends von Laurents Eltern heimgefahren und der Highway, den wir normalerweise nehmen, war einfach geschlossen. Wir sind dann auf einer relativ parallel verlaufenden Straße gefahren und haben gesehen, wie dutzende Lastwagen auf dem Highway Schlange standen hinter einem dieser "Schneestaubsauger" und gewartet haben, bis sie dran sind, sich mit Schnee vollladen zu lassen. Schon irgendwie faszinierend!

Winter-Erinnerungen
Winter-Erinnerungen
Winter-Erinnerungen

Und was auch noch erwähnt werden sollte an dieser Stelle: Mein Weg zur Uni wurde nach einem Schneesturm ungleich anstrengender. Wie man vielleicht auf den Bildern aus meinem Bürofenster gesehen hat, ist unser Gebäude ziemlich weit oben. Es ist das höchste Gebäude von der Uni. Also nicht das Größte, sondern das am höchsten Gelegene. Und von der Metro bedeutet das, dass man sehr viele Treppen (und anschließend noch mehr Treppen) hochsteigen muss. Die meisten davon sind drinnen, manche sogar Rolltreppen. Aber ein Teil ist eben auch draußen und wenn man dann relativ früh an der Uni ankommt, dann ist dieser Weg selten schon geräumt. Also ist es ein paar mal vorgekommen, dass ich durch knietiefen Schnee stapfen musste - und das ist wirklich anstrengend (vor allem, wenn man noch Laptop, Mittagessen, Bücher, etc. dabei hat).

Winter-Erinnerungen
Winter-Erinnerungen

Und nun noch ein letztes Foto von unseren selbstgemachten Quarkbällchen! Während es die in der Faschingszeit in Deutschland (oder jedenfalls in Würzburg, das weiß ich, weil ich da seeeehr viele gekauft habe) bei jedem Bäcker gibt, hat man hier überhaupt schon Probleme einen Bäcker zu finden.

Wir haben im Supermarkt immerhin Quark gefunden (da steht Quark drauf! Gibt es auch nur von einer Marke und ist nicht gerade günstig, aber das war es uns Wert!). Und so haben wir einfach selbst Quarkbällchen gemacht. Hmmm!

Winter-Erinnerungen

Geschrieben von Mira

Veröffentlicht in #Canada, #Allgäu

Repost0
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post